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Gastronomie

Utopie 2030: Das Zukunftsmodell der Gastronomie

Utopie 2030: Das Zukunftsmodell der Gastronomie

Das Zukunftsmodell der Gastronomie: die F&B Heroes werfen einen Blick auf die Gastronomie im Jahr 2030 

 

Das Management- und Beratungsunternehmen F&B  Heroes hat eine Zukunftsvision entwickelt, die einen Ausblick auf die nächsten 10 Jahre der Gastronomie gibt. Die von den F&B Heroes selbsternannte „Gastro Utopie 2030“ basiert auf dem  “neuen” Verständnis für die gesellschaftliche Rolle der Gastronomie als Kulturgut und Plattform für das soziale Miteinander. Voraussetzung ist die Weiterentwicklung der Gastronomie, sogar ein radikaler Wandel. Wir haben mit den F&B Heroes gesprochen und gefragt, wie sie sich die Gastronomie der Zukunft vorstellen. 

Die F&B Heroes sind überzeugt, dass die Zeit reif für einen Paradigmenwechsel ist. Die Gastronomie hat ihrer Meinung nach das Potenzial, als Partner von Wirtschaft und Politik die Entwicklung einer besseren, zukunftsfähigen Gesellschaft mitzugestalten. Doch dafür müssen sich die Rahmenbedingungen ändern: gleicher Zugang zu Wissen, Infrastruktur und Kapital für alle auf Basis eines genossenschaftlichen Models, die Zusammenarbeit von Individual- und Systemgastronomie als Solidargemeinschaft und eine höhere Qualifikation für alle in der Gastronomie Beschäftigten.

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Mit ihren zukunftsweisenden und zugleich provokanten Thesen setzen die F&B Heroes darauf, das Unmögliche zu denken, damit das Mögliche umgesetzt werden kann. Bewusst wollen sie keine perfekte Lösung aufzeigen, sondern ein Wunschbild soll Raum für Vorstellungen geben. Es beruht auf 3 Säulen:

Säule 1: Chancengleichheit

Zukünftige Gastro-Ideen basieren auf Chancengleichheit. Der Schlüssel dafür ist die Systematisierung individueller Ansätze in einem genossenschaftlichen Modell. 

Die F&B Heroes verstehen Chancengleichheit als gleichberechtigten Zugang zu Ressourcen wie Informationen, Know-how und Möglichkeiten. Jeder soll die Chance haben, Entscheidungen zu treffen – damit wird dem Leistungsgedanken nicht widersprochen. Aber nur durch Chancengleichheit wird es der Branche gelingen, die aktuell vorherrschende Limitierung – den Zugang zu finanziellen Mitteln – zu überwinden. Kapital soll zukünftig nicht nur als Geld, sondern als Ressource verstanden werden. 

Stellen wir uns vor, die Infrastruktur der Gastronomie wird auf Grund der starken Veränderungen des Marktes nach der Pandemie genossenschaftlich organisiert. Die Gastronomen einer Stadt haben erkannt, dass Shared Economy auch für die Gastronomie gelten kann. Hinter dem Begriff Shared Economy, übersetzt „Wirtschaft des Teilens“,  bezeichnet man verschiedene Geschäftsmodelle, Plattformen, und Praktiken, die eine geteilte Nutzung von ganz oder teilweise ungenutzten Ressourcen ermöglichen. Das aus oft aus der Landwirtschaft bekannte Modell der Genossenschaft wird auf die Gastronomie übertragen. 

Das gemeinschaftliche Wirtschaften dient nicht der Gleichmacherei, sondern es handelt sich um die Systematisierung der Individualität durch:

  •   zentrale Vorbereitungs- und Produktionsstätten, die zugleich Kompetenzzentrum sind
  •   eine Einkaufsgemeinschaft, die statt immer niedrigpreisiger auf bessere und höherwertige Produkte zu erschwinglichen Preisen setzen
  •   eine unabhängige, faire Logistik
  •   einen Geräte- und Ausrüstungspool
  •   Zugang zu Unterstützung und Tools bei betriebswirtschaftlichen Fragen,
  •   die Neuorganisation der Arbeitsvergabe über eine digitale Plattform

Nachhaltigkeit ist die allgegenwärtige Prämisse. Ein zirkuläres System wird aufgebaut: Der Abfall aus dem einen Prozess ist der Rohstoff für ein anderes Produkt. Es entstehen Verbindungen zu den regionalen Produzenten. Kleinere Manufakturen siedeln sich im Umfeld an und profitieren so von der Gemeinschaft.

In einem solchen Umfeld und System haben alle die gleichen Chancen, ihr persönliches Ziel umzusetzen. Nicht mehr die Herkunft, das soziale Umfeld oder das Geld bestimmen die Zukunft, sondern Mut, Kreativität und die eigene Willensstärke sind die Erfolgsfaktoren. Denn jeder erhält den gleichen Zugang zu Ressourcen, unabhängig von Geschlecht, Staatsbürgerschaft oder Religion. 

Säule 2: Solidarität

Individual- und Systemgastronomie finden zu einem neuen Gleichgewicht und bilden eine Solidargemeinschaft, von der beide Bereiche profitieren.

Wie in jedem gesundem System bedarf es einer Balance der unterschiedlichen Kräfte und Interessen. Die Individualgastronomie ist der Vorreiter für Innovation, Vielfalt und Lebendigkeit, aber nominell in der Minderzahl und wirtschaftlich nur von geringem Gewicht. Die Systemgastronomie repräsentiert den Mainstream. Sie profitiert von den Individualisten als Inspirationsquelle und Gestalter einer attraktiven, vielfältigen Gastronomielandschaft. Der Erfolg der Systemgastronomie beruht darauf, Ideen zu skalieren und zu monetarisieren. System- und Individualgastronomie profitieren voneinander und bilden so eine Symbiose.

Stellen wir uns vor, dass diese Erkenntnis bei den Top 100 Systemgastronomen und Fastfood Konzernen angekommen ist. Die Big Player sind zwar die Hauptprofiteure der Krise, doch sie sind sich der Bedeutung der Individualgastronomie für ihre eigene Existenz sowie für die Zukunftssicherung ihrer Märkte und der gesamten Branche bewusst geworden. Die Schwergewichte der Branche setzen durch, dass sie stärker besteuert werden, damit individuelle, von Personen geführte Restaurants, Cafés, Bars usw. einen vergünstigten Steuersatz erhalten können.

Darüber hinaus geben sie kreativen Input und Start-Ups Zugang zu ihren Ressourcen, Einkaufsmöglichkeiten und Know-how. Auf diese Weise entsteht ein weit gesteckter Rahmen für die Entfaltung von Kreativität und Innovation, von deren Weiterentwicklung alle Beteiligte partizipieren.

Säule 3: Qualifikation

Qualifikation ist die Grundvoraussetzung für die Professionalisierung der Gastronomie. Bei aller Digitalisierung und Globalisierung bleibt der Mensch die Wurzel jedes Gastro-Konzeptes und bedarf der dauerhaften Bildung.

Die Krise hat viele grundsätzliche, strukturelle Probleme der Gastronomie verdeutlicht. Stellen wir uns vor, dass die Branche hieraus ihre Schlüsse gezogen hat: Nicht nur die Quantität, sondern die Qualität und Professionalität der einzelnen Gastronomiebetriebe ist für die Zukunftsfähigkeit der Branche relevant. Erreicht werden soll dieses Ziel durch:

  • Steigerung der Unternehmerkompetenz: Gemeinsam beschließen Gastronome, Verbände und Politik, dass das Betreiben einer Gastronomie an eine Qualifikation und einen Test zu koppeln ist, bei dem Fachkenntnisse, wirtschaftliches Grundwissen, Führungs- und Nachhaltigkeitskompetenz nachgewiesen werden müssen. Um sich dieses Wissen anzueignen, werden kostenlose Online-Kurse und Praktika in der Gastronomie angeboten. Die Inhalte und Themen werden durch Verbände der Gastronomen finanziert, koordiniert sowie der Lehrstoff stetig aktualisiert und angepasst.
  • Moderne Aus- und Fortbildungsprogramme für alle Interessenten, unabhängig von Sprache, Herkunft und finanziellen Möglichkeiten. Die zukünftigen Mitarbeiter sind so besser trainiert und besitzen klare Vorstellungen sowie ein größeres Selbstbewusstsein in Bezug auf ihre Tätigkeit und ihre Rolle in der Branche.

Ziel: Gastronomie als Plattform für Begegnung und Zukunftsfähigkeit

Auf Basis der drei Säulen wird die Gastronomie zu einer der wichtigsten gestalterischen Kräfte für die Zukunft. Ihre Bedeutung als Kulturgut und Kitt der Gesellschaft wird von Politik, Wirtschaft und Gesellschaft anerkannt.

Stellen wir uns vor, die Gastronomie ist die Plattform des Soziallebens innerhalb der Stadt. Sie verbindet Menschen, bietet Raum für die Kreativwirtschaft, interagiert mit Gästen, kuratiert Kulturthemen und ist interdisziplinär.

Die Gastronomie hilft bei der Rückeroberung des innerstädtischen Raums für die Menschen. Der Handel ist nicht mehr das alleinige Zugpferd. Dank der Professionalisierung und der neuen Transparenz der Gastronomiebranche entsteht eine enge Zusammenarbeit mit Investoren und Immobilieneigentümer, die neue Ideen und Modelle hervorbringen. Die Immobilienbranche erkennt, dass die Gastronomie der Anker ist und eine wichtige Rolle als Plattform für das Sozial- und Kulturleben einer Stadt einnimmt. Es entsteht ein Interesse der Wirtschaft an innerstädtischen Flächen in Verbindung mit derartigen Nutzungskonzeptionen.

Die Gastronomie bietet der Kreativwirtschaft neue Möglichkeiten an – in ihren Räumen finden Begegnung und Interaktion statt. Die Kreativwirtschaft nutzt die Gastronomie für neue Geschäftsmodelle und profitiert von deren Netzwerk und Reichweite. Off- und Online gehen Hand in Hand und jedes Konzept integriert diesen Gedanken.

Es wird eine eigene Währung eingeführt. Einheiten dieser Währung können durch die Arbeit als Aushilfe, besondere Leistung oder auch Ideen erworben und bei unterschiedlichen Beteiligten eingelöst, weitergegeben oder gespendet werden. Es entsteht eine Art Treue-Programm der Branche. Auch unter den Wirtschaftstreibenden wird die Währung beliebt. Leistungen werden mittels dieser Währung ausgetauscht. Sie ist frei von Spekulationsmöglichkeit und Eigennutzen.

Die Branche wird zu einem Versorger des Alltags und überlässt dieses Geschäft nicht mehr allein der Industrie und den Food Start-Ups. Es entstehen lokale und virtuelle Marktplätze mit einem vielfältigen Angebot: Individuell, personalisiert und mit dem Qualitätsanspruch von Restaurants werden Fertiggerichte für jeden Geschmack und Geldbeutel angeboten – immer unter Beachtung von Nachhaltigkeit. 

Fazit: Gastronomie ist und bleibt Kulturgut

Die Plattform Gastronomie verstehen die F&B Heroes nicht nur als einen Ort für Warenaustausch, sondern als Ort für das wahre Leben und als Ausdruck unserer Kultur. Der Wunsch und die Notwendigkeit nach Interaktion und Verbundenheit wird immer Bestand haben. Eine nachhaltige Bewahrung und Gesundung ist deshalb immanent. Gastronomie ist ein wichtiger Teil für die Gesellschaft und trägt zu ihrer lebenswerten und nachhaltigen Zukunft bei. Gastronomie ist und bleibt Kulturgut.

Wer sind die F&B Heros?

Lightspeed arbeitet in Deutschland regelmäßig mit Branchen Experten zusammen, um Lösungen an den Bedürfnissen des Marktes auszurichten. Die Gastro-Utopie 2030 basiert auf der Kompetenz und Erfahrung aller F&B Heroes unter der Federführung von Gründer und Leitfigur Jean-Georges Ploner, Tim Plasse als gesellschaftlichem Vordenker und Konzeptentwickler,  Antje de Vries, Köchin und Ernährungsökonomin mit Leidenschaft für die Gestaltung von kulinarischen Identitäten und Interaktionen, Uwe Plappert, zuständig für Business Management und F&B Produktion sowie Friederike Bothe, Spezialistin für Corporate Branding, Kommunikation im Raum und Trends.

Die F&B Heroes beraten, entwickeln und realisieren erfolgreich innovative Food & Beverage Konzepte. Sie versuchen, aus der pandemischen Situation neue Chancen und Lösungen für die Branche zu entwickeln und arbeiten aktiv an der Evolution digitaler Plattformen unter Einbeziehung von künstlicher Intelligenz und Ideen der Sharing Economy.

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