
Der Einzelhandel hat in den letzten Jahrzehnten mehrere starke Umwälzungen erlebt, aus denen
zuletzt das E-Commerce als klarer Sieger hervorgegangen ist. Der Wandel vollzog sich in einem fast
atemberaubendem Tempo und löste eine hitzige Debatte über die Zukunft von Ladengeschäften
aus.
Während neue E-Commerce-Shops online wie Pilze aus dem Boden schossen, schien die Zukunft
für traditionelle Ladengeschäfte eher düster zu sein. Manche prophezeiten sogar, dass Onlineshops
die herkömmlichen Läden irgendwann komplett ersetzen würden.
Das Ende des traditionellen Ladengeschäftes?
Nach dem großen Durchbruch des E-Commerce fragten sich viele Menschen besorgt, wie lange
der traditionelle Laden noch mit den niedrigen Preisen, den umfangreichen Datenbeständen und der
größeren Bequemlichkeit des Onlinehandels mithalten könnte. Langfristige Mietverträge,
schlechtgelaunte Mitarbeiter und endlose Inventuren gehörten im Internet der Vergangenheit an.
Stattdessen winkte die bequeme und übersichtliche Zukunft einer Pure Play-Welt, in der sich
Einzelhändler online auf den Vertrieb bestimmter Waren konzentrieren konnten.
Mittlerweile sind einige Jahre ins Land gegangen und der stationäre Einzelhandel ist trotz aller
düsteren Voraussagen noch immer da. Mehr noch: In letzter Zeit machte sich sogar ein Umschwung
zugunsten der Offline-Geschäfte bemerkbar.
Konsumenten haben mittlerweile festgestellt, dass sich bestimmte Aspekte des physischen
Ladengeschäftes im Internet einfach nicht nachbilden lassen: Das Anfassen und Tragen der Waren, das Riechen,
und Schmecken. Über den Computerbildschirm ist es für Händler obendrein
schwieriger, eine echte Beziehung zu Kunden aufzubauen, die er im Laden lächelnd und per
Handschlag begrüßt.
Kurz gesagt: Das traditionelle Ladengeschäft steht noch lange nicht vor dem Aus. Allerdings
erwarten den Einzelhandel in dieser sich wandelnden Umgebung große Herausforderungen. So
stehen sich Effizienz und Erfahrung gegenüber und beide Seiten wissen
fanatische Befürworter hinter sich.
Die Antwort lautet: Omni Channel
Bei CashOrCard sind wir zu der
Ansicht gelangt, dass die Antwort ein “und” sein sollte und kein “oder”. Warum nicht die
Bequemlichkeit, Schnelligkeit und Rendite des E-Commerce mit der langjährigen Erfahrung, dem
Komfort und der persönlichen Aufmerksamkeit im Ladengeschäft miteinander kombinieren? Die
Zukunft gehört denjenigen, die beides gekonnt unter einen Hut bringen.
Vielleicht haben Sie den Begriff Omni Channel Retail schon einmal gehört der sich unter
Fachleuten blitzschnell ausgebreitet hat. Doch wofür steht Omni Channel eigentlich konkret?
Zunächst ist es wichtig, zwischen Omni Channel und Multichannel zu trennen. Multichannel
bedeutet ganz einfach, Produkte über verschiedene Vertriebswege anzubieten. So können Sie ein T-
Shirt zum Beispiel in Ihrem Ladengeschäft verkaufen und zugleich auch im Onlineshop anbieten.
Omni Channel geht jedoch noch einen Schritt weiter.
Bei Omni Channel müssen alle Vertriebskanäle so miteinander verbunden sein, dass sie ein nahtloses
und uniformes Verkaufserlebnis bieten. Egal auf welchem Vertriebsweg die Kunden mit Ihren
Produkten in Kontakt kommen, muss ihnen ein stets gleiches konsistentes Markenerlebnis geboten
werden. Zum Beispiel könnte Ihr Kunde auf dem Smartphone ein T-Shirt entdecken, sich online über
verschiedene Farben und Größen informieren um das T-Shirt dann im Ladengeschäft anzuprobieren
und dort zu kaufen. Bonuspunkte für den Kauf im Laden werden wiederum auf einem Onlinekonto
gutgeschrieben und der Verkaufsbeleg kommt per E-Mail oder SMS.
Alle Verkaufskanäle werden gemeinsam im Rahmen einer eindeutig definierten Strategie
verwaltet, so dass die Kunden das Beste beider Welten genießen.
Auch der Wirtschaftsprüfer PwC erwartet, dass Omni
Channel die Zukunft des Einzelhandels sein wird. Dies wurde in der Studie Retailing 2020: Winning in a polarized world deutlich gemacht. Die Experten
erwarten, dass der Einzelhandel bis 2020 durch die Aufspaltung verschiedener Kanäle und die
steigende Zahl kleiner Einzelhändler noch weiter zersplittern wird. In dieser fragmentierten Welt
kann das Erlebnis Omni Channel einen entscheidenden Geschäftsvorteil gegenüber der Konkurrenz
darstellen. Und diesen werden Sie benötigen um sich positiv von allen anderen Unternehmen
abzuheben.
Zeit um an die Arbeit zu gehen
Was bedeutet Omni Channel nun für Sie als Unternehmer mit einem eigenen Geschäft? Natürlich
nicht, dass Sie von heute auf morgen alles komplett umkrempeln müssen. Sie sollten jedoch die
Vorteile nutzen, die Omni Channel Ihnen und Ihren Kunden bietet. Hier sind ein paar Vorschläge, wie
Sie aktiv werden können:
- Widmen Sie Ihre Aufmerksamkeit dem Aufbau persönlicher Beziehungen zu IhrenKunden auf allen Vertriebskanälen. Sie können zum Beispiel die Onlineprofile Ihrer Kundenmit ihren Vorlieben, besuchten Seiten und Einkäufen verknüpfen um sie beim nächsten Besuch inIhrem Geschäft mit konkreten Angebote zu überraschen.
- Nutzen Sie ein Treueprogramm, das mehrere Vertriebskanäle umfasst.Belohnen Sie Ihre Kunden sowohl für Online- als auch für Offline-Einkäufe. So steigern Sie ganz allgemein Ihre Verkaufszahlen und erreichen dazu eine bessere Kundenbindung.
- Maximieren Sie das Nutzen, dass Ihnen die Online- und die Offline-Welt zubieten haben. Nutzen Sie zum Beispiel Ihren Onlineshop um Long Tail-Produkte anzubieten und IhrLadengeschäft um Short Head-Produkte anzubieten.
- Nutzen Sie Geotargeting in Ihrem Onlineshop um Kunden in Ihr Ladengeschäftin der Nähe zu locken. So wird Ihr Geschäft zu einem echten “One-Stop-Shop” für Ihre Kunden.
Eine logistische Herausforderung?
Dies klingt ja alles schön und gut, aber die Eröffnung eines physischen Ladengeschäftes zusätzlich zu
Ihrem Onlineshop ist mit enormem Aufwand verbunden. Vielleicht sollten Sie daher ein temporäres
Geschäft in Erwägung ziehen. Mit dieser etwas unkonventionellen Verkaufsmethode können Sie
genauso große Erfolge erzielen wie mit einem regulären Geschäft.
- Pop-Up-Store – Dabei handelt es sich um ein nur befristet geöffnetes Geschäft, das Sie über einen bestimmten Zeitraumhinweg nutzen dürfen. Pop-Up-Stores sind ausgesprochen trendy und eine prima Möglichkeit, dieChancen eines richtigen Ladengeschäftes auszutesten. Mit Hilfe von Websites wie Zazone finden Sie geeignete Ladenflächen inIhrer Stadt.
- Einen Laden teilen – Eine Alternative zum zeitlich befristeten Geschäft ist einesogenannte Shop-in-Shop-Lösung: Dabei mieten Sie nur einen Teil eines größeren Ladens in dem SieIhre Produkte anbieten. So können Sie nicht nur die Kosten für das Geschäft mit anderen Händlernteilen, sondern auch Synergien nutzen: Bieten Sie kombinierte Rabatte für Ihre Läden oder andereSonderangebote zusammen an.
- Retail Truck – Eine wenig bekannte aber sehr kreative Lösung ist ein mobilesGeschäft. Nutzen Sie einen Lastwagen um Ihre Waren vor Ort anzubieten. Wie dies funktioniert,können Sie sich hier ansehen.
- Einen Marktstand eröffnen – Je nach Produkt kann ein Marktstand eine idealeLösung sein: Ein Stand ist weniger aufwändig (und damit auch günstiger) als ein Ladengeschäft undSie können dennoch in den direkten Kontakt mit Ihren Kunden treten. Informieren Sie sich über dieBedingungen für einen Stand auf den Wochenmärkten in Ihrer Stadt oder für die Teilnahme angroßen Flohmärkten. Einen Stand können Sie selbst einrichten oder mieten.
Sie sehen, dass es gar nicht so schwer ist, eine Omni Channel-Strategie zu entwickeln. Sie
benötigen weder umfassende technische Kenntnisse noch ein großes Budget um erfolgreich zu sein.
So lange Sie genau wissen, was Ihre Kunden erwarten, können Sie mit den richtigen Methoden einen
großen Schritt weiter kommen.
Überlegen Sie jetzt, zusätzlich zu Ihrem Onlineshop ein physisches Ladengeschäft zu eröffnen? Wir
helfen Ihnen gerne dabei, ein Bezahlsystem für Ihren Laden zu entwickeln, dass Sie problemlos in
Ihren Onlineshop integrieren können. Hinterlassen Sie uns in den Kommentaren eine Nachricht oder
schreiben Sie uns an [email protected]

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